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Europa-Rad-Reise 2018: Der Plan

Radreise durch Europa

Flo und ich haben heuer entschieden, 2018 für einige Monate eine Radreise mit Zelt quer durch Europa zu unternehmen. Unser Haustier und Radmaskottchen Stups der Bär ist natürlich auch dabei. Die Überlegungen bezüglich dieser Reise haben dann ja auch schlussendlich zur Entstehung dieses Blogs beigetragen. Wir sind immer wieder von unseren FreundInnen und Familien gefragt worden, ob wir dann regelmäßig Fotos und Infos schicken oder online stellen werden. Und so hab ich mich dazu entschieden, die Seite der Radlerin zu basteln. Also, hier sind mal die ersten Pläne unseres Abenteuers und die Beantwortung viel gestellter Fragen :-)

 

Wann und wohin?

Wir starten Mitte nächstes Jahr irgendwann im Juni. Der grobe Plan ist es, einmal quer durch Europa zu düsen. Wir möchten uns gern den Norden anschauen, weil wir dort beide noch nie waren. Unser Plan ist es, über Tschechien nach Polen, durchs Baltikum bis Finnland, Schweden und Norwegen zu kommen. Je nachdem wie lange wir dafür brauchen und wie es uns freut wollen wir dann wieder runter Richtung Süden über Frankreich bis Spanien – und wieder retour nach Österreich. Wir wollen uns aber eigentlich alles noch recht offen halten und auch mal spontan umdisponieren können. Falls es uns im Norden zu kalt ist oder es zu viel regnet, fahren wir eben schon früher Richtung Süden.

 

Money Money Money…

Eine Reise kostet natürlich auch was. Ich gehe aber davon aus, dass wir nicht so viel wie in einem normalen Urlaub verbrauchen werden. Da wir meist wild zelten wollen und selber kochen, fallen diese Ausgaben schon mal weg. Außerdem haben wir keine Ausgaben für Transporte wie Flüge. Ich hab mir für ein halbes Jahr Sabbatical genommen, was bedeutet, dass ich während der Reise mein normales Einkommen hab und auch weiterhin versichert bin. Sabbatical ist eine Möglichkeit für eine Arbeitsauszeit. Es wird im Kollektivvertrag geregelt und es gibt verschiedene Varianten. Ich hab mich für die 2-jährige Variante entschieden: 1,5 Jahre (seit Jänner 2017) erhalte ich nur 75% von meinem Bruttogehalt, arbeite aber dieselben Stunden wie vorher. Dann hab ich so viel angespart, dass ich ein halbes Jahr zu Hause bleiben kann und hab weiterhin mein monatliches Einkommen von 75%. Flo ist selbstständig, daher hat er diese Möglichkeit nicht und wird sich für die Radreise Geld ansparen.

Radlerin und Radlerin im Zelt

On the road

Wir wollen alles mit unseren Rädern fahren – na gut, alles bis auf die Überfahrt übers Meer. Unser gesamtes Gepäck werden wir in Taschen auf den Rädern verstauen. Weil wir einfach viel in der Natur sein möchten, werden wir meist wild zelten. Das ist in vielen Ländern in Europa kein Problem. Falls es nicht möglich sein sollte oder wir mal andere Menschen treffen wollen, werden wir auch Campingplätze in Anspruch nehmen. In Städten gibt’s die Möglichkeit, in Pensionen oder bei Einheimischen zu übernachten, z.B. über die Plattform warmshowers. Es ist ähnlich wie Couchsurfing, nur extra für Radreisende gedacht. Da wir das super finden, haben wir selber zu Hause auch schon Radreisende über warmshowers aufgenommen. Es war sehr spannend, von den Radreisegeschichten zu hören. Ein junger Deutscher war schon über ein Jahr alleine am Weg und ist bis nach China und wieder retour gekommen. Sehr faszinierend! Die Verpflegung während der Reise wird so ausschauen, dass wir uns einen Gas- oder Benzinkocher zulegen werden. Tagsüber wird gejausnet und am Abend kochen wir dann was Warmes. Oder wir gehen mal in ein Gasthaus essen.

 

Was packen wir ein?

Tja, das müssen wir uns noch ganz gut überlegen. Unser Raum für Gepäck ist ziemlich begrenzt und wir wollen natürlich nicht viele Kilos umsonst mitschleppen. Flo und ich sind aber ohnehin Fans von Reisen mit kleinem Gepäck. Im April waren wir für 3 Wochen mit Handgepäck in Argentinien (hier findest du die Blogartikel über Patagonien und Mendoza). Uns ist nichts abgegangen und es war so angenehm, mit einem leichten kleinen Rucksack zu reisen. Oder im Sommer waren wir zwei Wochen mit den Rennrädern und kleinem Rucksack unterwegs (siehe hier). Ich erinnere mich mit Grausen an frühere Reisen in Indien oder Australien, wo ich einen Koffer oder einen riiiiesigen Rucksack mit hatte. Das ist eigentlich alles gar nicht notwendig! Was wir auf der Reise auf jeden Fall mitnehmen müssen, ist die gesamte Campingausrüstung (Zelt, Schlafsäcke, Matten, Kocher usw….), Gewand, Regenausrüstung, Ersatzteile und Werkzeug. Es gibt im Internet aber sehr viele Seiten mit Tipps und Tricks und lange Gepäckslisten für solche Radreisen. Wir werden uns einfach an diese halten weil manche Leute schon jahrelange Erfahrungen mit Radreisen haben.

Gepäck für unseren 2-wöchigen Urlaub mit dem Rennrad
Gepäck für unseren 2-wöchigen Urlaub mit dem Rennrad

Vorbereitung:

Das Rad ist mal ganz wichtig. Ich hab ein Mountainbike, welches ich in ein Trekking-Bike umfunktionieren werde. Das heißt, ich brauche einen stabilen Gepäcksträger, die Lenkerstange wird gekürzt, andere Reifen draufgegeben und es wird Straßentauglich gemacht mit sämtlichen vorgeschriebenen Lichtern und Rückstrahlern etc. Flo wird sich wahrscheinlich ein Trekkingrad zulegen da die Umbauten bei seinem MTB nicht möglich sind. Ersatzteile und Werkzeug für die Räder sollten wir auch unbedingt mitnehmen. Dann müssen wir unsere Campingausrüstung noch aufstocken mit leichten und warmen Schlafsäcken, Matten, Plane zum unterlegen fürs Zelt, Campingkocher und Geschirr undsoweiterundsoweiter. Außerdem werden wir vor der Reise noch unsere Wohnung in Wien auflösen und den Mietvertrag beenden. Also da kommt noch einiges auf uns zu :-)

 

„Ich würde mich das nicht trauen…“

Das hab ich jetzt schon ein paar Mal gehört. Ich find aber ehrlich gesagt nicht, dass wir sehr große Risiken eingehen. Die Wohnung in Wien lösen wir auf und nach der Reise wissen wir noch nicht, wo es uns hin verschlägt. Das ist zwar eine große Ungewissheit - was ich sehr spannend finde – aber ein Risiko ist es auch nicht wirklich. Wir haben nach der Reise die Möglichkeit, wieder nach Wien zu gehen oder wir finden eine andere Stadt oder sogar ein anderes Land, welches uns gefällt und wo wir mal wohnen möchten. Eine neue Wohnung ist schnell gefunden. Die Reise selber ist auch nicht wirklich riskant. Natürlich befinden wir uns viel auf der Straße wo es eine gewisse Unfallgefahr gibt. Aber wir versuchen, so weit es geht auf ruhigen Straßen und abseits vom Verkehr zu fahren. Die Länder, welche wir befahren sind alle in Europa. Also werden wir wahrscheinlich wenig Kulturschocks und Kommunikationsschwierigkeiten haben. Ansonsten gibt’s ja noch das Ohne-Wörter-Buch.

Aber ich mach mir natürlich auch Gedanken über die Herausforderungen einer solchen Reise: Wir kommen in Gebiete, z.B. in Polen, wo es in den Wäldern Bären gibt. Ich werde mich bestimmt nochmals in das Thema einlesen und die Erfahrungen und Tipps von anderen Radreisenden berücksichtigen. Der Vorteil ist, dass wir selber auch einen Bären mit haben. Der kann uns im Notfall wahrscheinlich verteidigen.

Stups der Bär - auf jeder Reise mit dabei
Stups der Bär - auf jeder Reise mit dabei

Weiters mache ich mir Gedanken darüber, wie es uns wohl geht wenn es viel regnet. Wir wachen z.B. am Morgen im Zelt auf und es schüttet und ist grausig draußen. Leider haben wir nicht mehr viel zum Essen und Trinken da. Wir MÜSSEN aufstehen und weiterfahren. Iiihh grausig! Da kann die Stimmung schon mal in den Keller rutschen. Weiters verbringen wir natürlich viel Zeit auch im engen Zelt. Wird es uns zu eng oder mühsam werden? Wir werden meistens keine Dusche und kein Klo haben. Gewöhnen wir uns daran oder fahren wir dann doch öfter auf Campingplätze? Wie wird es Flo und mir als Paar auf der Reise gehen? Werden wir ähnliche Einstellungen und Herangehensweisen haben oder werden wir uns völlig auf die Nerven gehen? Das sind alles Fragen, welche wir auf der Reise dann für uns beantworten werden. Aber es sind für mich keine Themen, die mich von der Radreise abhalten könnten.

 

Ich freue mich jedenfalls schon sehr darauf und zähle die Tage… juhuuuu!

Anna und Flo freuen sich
Spaaannend!!! :-)

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Kommentare: 5
  • #1

    Petra (Sonntag, 10 Dezember 2017 19:35)

    Hallo Anna, hallo Flo,
    ich finde das voll cool, was ihr geplant habt :-)
    Also lt Plan schaut das aus, als ob die Route bei uns vorbeigeht. Falls ihr Lust habt auf Essen, Trinken, Dusche und/oder Schlafen, seid Ihr herzlich Willkommen bei uns. Liebe Grüße Petra

  • #2

    Radlerin (Sonntag, 10 Dezember 2017 19:46)

    Hi Petra, danke für das liebe Angebot, vielleicht kommen wir darauf zurück wenn die Reise los geht :-)

  • #3

    Iak (Sonntag, 03 Juni 2018 00:29)

    Hi Anna, Hi Flo,
    ich bin nicht sehr geübt im Bloggen, aber jetzt mach ich das mal.
    Also wünsche ich euch vor allem eine gute Reise und eine spannende Zeit.
    Ich habe nur eine Adresse in Wien zu bieten und eine in Krems, wenn ihr das brauchen solltet.
    Eine bessere Idee als eine Europareise mit dem Radl kann man wohl kaum noch haben. Und darum: Kommt gesund zurück und mit vielen europäischen Eindrücken und Geschichten!
    LG Iak

  • #4

    Radlerin (Dienstag, 05 Juni 2018 21:18)

    Hi Iak, danke für dein Angebot und die Wünsche. Morgen geht's endlich los und wir freuen uns schon sehr :-))

  • #5

    Mila (Samstag, 23 Juni 2018 18:10)

    Hallo Radlerin!
    Ihr habt schön viel Kilometer hingelegt! 13 Tage fahren, ca. 80 km pro Tag! Es ist wirklich eine einmalige Abenteuer, sehr spannend. Ich wünsche euch immer schönes Wetter und weiterhin viiiiel Spaß!
    Liebe Grüße