· 

Von Dänemark bis Holland vom Winde verweht

Radeln durch Dänemark

Die letzten Wochen unserer Europaradreise gings durch Dänemark, Deutschland und die Niederlande. Uiuiui beim Schreiben merke ich erst, in wie vielen Ländern Flo und ich schon waren. Insgesamt 11 in den letzten 3 Monaten. Jedenfalls war - wie im Titel schon erkennbar - der Wind unser ständiger Begleiter während wir von der Ostsee zur Nordsee geradelt sind. Und zu diesem Thema gibts als Premiere bei der Radlerin ein Gewinnspiel mit einem tollen Preis. Juhuuu! Also unbedingt weiterlesen und mitmachen :-)

Es ist ganz einfach: Zähle im Blogartikel mit, wie oft das Wort "Wind" vorkommt - in den verschiedensten Variationen. Dann sende mir die Antwort in einer privaten Nachricht zu (nicht in die Kommentare sondern ganz unten als Nachricht). Bitte schicke auch unbedingt deine Adresse mit. Warum? Weil es als Gewinn eine Postkarte der Radlerin gibt. Bisher hab ich keine einzige Karte auf der Reise versendet, daher ist dieser Gewinn sehr exklusiv :-) Das Gewindspiel (haha) gilt natürlich nur so lange wir noch auf Reisen sind. Viel Glück und viel Spaß beim Lesen!

Radreise Europa: Von Dänemark bis Holland vom Winde verweht

Neue Bekanntschaften, unzählige Radwege und Radreisende, Felder, Schweinemist, gratis Shelter, Wind, Wind und nochmals Wind fällt mir ein, wenn ich an Dänemark zurück denke. Gestartet haben wir in Helsingør, etwas nördlich von Kopenhagen. In Dänemark ist zwar das wild campen verboten aber es gibt überall Shelter. Das sind Plätze an denen man legal und gratis zelten darf. Oft gibt es auch eine kleine windgeschützte Holzhütte zum Übernachten, sowie Trinkwasser, Toilette und eine Lagerfeuerstelle mit Brennholz. Die Shelter werden meist von der Dorfgemeinschaft gewartet und liebevoll gehegt und gepflegt. Einmal wurden wir sogar mit Bocciakugeln zum Spielen, sowie Bier am Abend und Kaffee am Morgen versorgt. Wir hatten den Eindruck, dass die Leute in Dänemark allgemein sehr freundlich und offen waren. Alle paar Meter wurden wir gegrüßt und wurde uns zugewunken. Auch gibt es vor jedem dritten Haus ein kleines Standerl mit Obst, Gemüse oder Blumen mit Selbstbedienung und -bezahlung. Bei den Sheltern haben wir sehr oft andere Radreisende getroffen und nette Abende miteinander am Lagerfeuer verbracht. So haben wir zum Beispiel Alice und Gil aus Frankreich lustigerweise immer wieder zufällig getroffen, da sie dieselbe Route wie wir hatten. Später haben wir uns dann in den Niederlanden wieder gesehen. Dieses mal aber war es so ausgemacht :-)

Am ersten Shelter in Dänemark haben wir Franzi und Ole aus Kiel kennengelernt, die auch mit dem Rad unterwegs waren. Die nächsten Tage haben wir gemeinsam in Kopenhagen verbracht. Kopenhagen ist weltweit eine der Fahrradfreundlichsten Städte überhaupt mit Unmengen an Radwegen, Radkreuzungen, Radbrücken usw... Am Anfang dauert es etwas bis man sich an das Gewusel auf den Radwegen gewöhnt hat aber es ist sooo toll! Die ganze Stadt ist aufs Radfahren eingestellt und man kann kilometerweit fahren, ohne einmal an einer Ampel anhalten zu müssen. In Kopenhagen haben wir uns dann von Thomas, dem Bruder von Flo verabschiedet. Er hatte uns durch Schweden zwei Wochen lang mit dem Rad begleitet und musste wieder heim fliegen (siehe hier "Radtour durch Finnland und Schweden: Daumen hoooch!").

Und wie war das jetzt mit dem Wind in Dänemark? Ein kleines Beispiel: am Campingplatz in Kopenhagen fanden wir nach einer seeehr windigen Nacht ein Zelt neben unserem am Zaun hängen. Es wurde in der Nacht einfach weggeweht. Der arme Besitzer kam heim und es war kein Zelt mehr da.... erst am nächsten Tag hat er es wieder gefunden. Aber auch andere Zelte schauten ziemlich lediert aus. Unseres hat gottseidank gut gehalten!

Außerdem hat uns während der gesamten Zeit in Dänemark ein ziemlich starker Westwind - also Gegenwind - begleitet. Da wir viel an der Küste entlang gefahren sind war da nichts was uns vor den Launen der Natur schützen hat können. Aber zu zweit konnten wir immerhin abwechselnd den Windschatten des jeweils anderen nutzen. Einmal hat uns jemand erzählt, dass es in Dänemark eine Partei gab, die allen RadlerInnen immer Rückenwind versprochen haben. Ich hätte sie sofort gewählt! Leider leider haben sie ihr Wahlversprechen nicht eingelöst. Und so mussten wir weiterhin gegen den Wind ankämpfen. Aufgeheitert wurden wir durch nette und hügelige Straßen an Feldern und Stränden der Ostsee entlang. Als Zeit zum Bereisen von Dänemark würde ich auf jeden Fall früher empfehlen als wir unterwegs waren. Im August waren bereits alle Felder gemäht und überall hat es pikant nach Schweinemist gerochen, der verstreut worden ist. Im Juni oder Juli stelle ich mir das Radeln auch schöner vor, wenn das Korn noch steht und es einfach mehr zu Sehen gibt als abgemehte Felder.

Von Dänemark gings über die Grenze nach Deutschland Richtung Flensburg. Als erstes fiel uns auf, dass alles wieder viieel billiger war. Skandinavien lag hinter uns und plötzlich konnten wir uns einen Kaffee am Nachmittag, Abendessen, einen Campingplatz UND ein Bier am Abend leisten. Wow! Das war die letzten Wochen nicht möglich gewesen. Ein paar Tage radelten wir noch an der Ostsee entlang und haben in Kiel Franzi und Ole besucht, die wir in Dänemark kennengelernt hatten.

Wir verbrachten zwei nette Tage bei den Beiden und dann gings weiter nach Hamburg. Eine wirklich tolle Stadt und auch super zum reinradeln. Ich habs jetzt nicht extra erwähnt aber NATÜRLICH wars auch in Deutschland immer windig. Es war sogar so gemein, dass wenn wir mal Richtung Osten gefahren sind, der Wind an dem Tag ganz bestimmt aus dieser Richtung und nicht wie sonst immer aus Westen gekommen war. Es musste ja immer Gegenwind sein, ganz klar.

Naja egal, zurück zu Hamburg: hier haben wir einen Schulfreund von Flo besucht und wir konnten bei ihm und seiner Freundin übernachten. Auch Laura, eine Freundin aus Wien, war zufällig zu der Zeit in Hamburg und wir haben uns sehr über das Wiedersehen gefreut. Danke nochmal für die Mannerschnitten, wir haben das Stückchen Heimat sehr genossen! Bisher hatten Flo und ich auf unserer Reise eine gute Mischung aus Zweisamkeit, Zeit mit neuen Bekanntschaften und "alten" FreundInnen, die wir getroffen haben. Wir genießen unsere Zeit gemeinsam sehr aber es ist auch schön, immer wieder neue Leute zu treffen und nette Abende bei interessanten Gesprächen zu verbringen. So kanns auf jeden Fall weitergehen!

In Hamburg war das Wetter dann ziemlich bescheiden mit Regen, Wind und Kälte. So haben wir uns viel drinnen bei Kaffee und Fischbrötchen aufgehalten, was auch ziemlich super war.

Aber wir haben das erste Mal gespürt, dass der Sommer nun vorbei sein könnte und wir so schnell wie möglich in den Süden aufbrechen sollten. So haben wir entschieden, dass wir an einem Tag 200 Kilometer von Deutschland nach Holland fahren wollten. Am Tag zuvor haben wir alles genau geplant, wann wir wo sein wollten, wie lange die Pausen sein durften undsoweiter. Es war natürlich wieder Gegenwind angesagt aber nicht viel, daher blieben wir bei unserem Plan. In der früh gings dann mit 20 Minuten Verspätung los aber alles andere lief perfekt wie geplant. Deutschland hat glaube ich hunderttausend Kilometer an Radwegen! Ich wusste nicht, dass es so gut ausgebaut ist und war sehr beeindruckt davon. Auch landschaftlich ist es in Niedersachsen ganz nett mit vielen Feldern mit Schafen, Windmühlen, netten Dörfern und Häusern mit Strohdächern aber auch viel wilde Natur und Naturschutzgebiete. Wir kamen durch das Dorf Buxtehude und waren überrascht, dass es das wirklich gibt ;-)
Jedenfalls lief unser Radmarathon ganz gut doch an der Grenze zu den Niederlanden haben wir entschieden, dass wir jetzt nach 175 Kilometern auf unsere müden Beine hören und aufhören werden. Trotzdem war ich sehr stolz auf unsere Leistung und nun waren wir in Holland... dem Land des Radfahrens, juhuu!

Und ja, das ist es wirklich! Überall gibts Radwege mit Wegbeschilderungen und die Dörfer und Städte sind super auf RadlerInnen eingestellt. Mir gefällt die Atmosphäre hier total gut weil einfach alle mit dem Rad unterwegs sind und die Orte dadurch sehr belebt wirken. Überhaupt sind die Städte mit den Backsteinhäuschen, den Kanälen mit Booten und alten Holzwindmühlen hier soo nett, ich bin ganz verliebt :-)

Apropos Windmühle... ich hatte ja schon etwas Angst vor dem Wind in Holland, weil alles so flach ist. Aaaber bisher blieben wir verschont und es fährt sich hier recht leicht. Die Windräder haben im Moment nicht viel zu tun worüber ich sehr froh bin, hihi. Am Wochenende radeln viele Holländer mit dem Rennrad oder gleich mit der ganzen Campingausrüstung für einen Ausflug aufs Land. Hier gibts unzählige Campingplätze wirklich an jeder Ecke. Das ist auch notwendig, weil wild campen absolut schwierig ist. Erstens sind die Gesetze hier sehr streng und zweitens gibt es nicht viele Möglichkeiten zum wild zelten. Entweder ist alles komplett verbaut oder es sind kilometerweite freie landwirtschaftliche Flächen wo man sich nicht verstecken kann. Naja, so sind wir hier eben immer auf Campingplätze gegangen.

Durch den Herbsteinfall ändert sich das campen für uns auch, da wir nun nicht mehr wie früher gemütlich vor dem Zelt den Abend ausklingen lassen können. Jetzt kuscheln wir uns um 21 Uhr in den Schlafsack weils draußen schon so kalt und finster ist. Und am Morgen (jeden Morgen!) wenn ich ganz dringend aufs Klo muss fällt es schon etwas schwer, den warmen Schlafsack zu verlassen, die kalte Kleidung anzuziehen und bei unter 10° rauszukriechen. Das Zelt braucht in der Früh auch schon sehr lange bis es wieder trocken und der Morgentau verschwunden ist. Ich bin gespannt wie es weitergeht und ob wir unseren Plan durchziehen werden. Wir wollten ja bis Portugal radeln und den Winter dort verbringen. Im Moment sind noch alle Optionen offen von weiterradeln bis in den Zug steigen und in den Süden fahren, über wegfliegen oder einfach da bleiben wo wir grad sind. Gestern haben wir spontan entschieden, eine kleine Rad- und Camperpause einzulegen und haben uns für ein paar Tage ein Hotel in der netten Stadt Haarlem gegönnt. Unser nächstes großes Radziel ist auf jeden Fall London. Wir hoffen auf einen warmen und milden Herbst in England. Und wenig Gegenwind ;-)

Naaa, hast du gut mitgezählt, wie oft der "Wind" durch meinen Blogartikel gehuscht ist? Dann schick mir eine private Nachricht (ganz unten bei Kontakt) mit deiner Anschrift. Wenn du richtig gezählt hast erhältst du exklusiv eine Postkarte der Radlerin von irgendwo auf der Europaradreise. Dieses Gewinnspiel ist gültig, solange wir uns noch auf der Radreise befinden. Viel Glück beim Mitspielen!

Wenn du regelmäßig über neue Blogbeiträge informiert werden möchtest, dann kannst du dich unten in meinem Newsletter anmelden.



Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Radlerin (Montag, 03 September 2018 20:40)

    Nochmals zur Info: bitte die Lösung vom Gewinnspiel, sowie eure Adressen per privater Nachricht schicken und nicht in den Kommentaren veröffentlichen. Dies wird gelöscht... sorry ;-)